Die 1:2-Pleite von 1860 München gegen Dynamo Dresden am Montagabend war offenbar eine zu viel für Trainer Michael Köllner. Denn wie der TSV am Dienstagmorgen mitteilte, wurde Köllner mit sofortiger Wirkung freigestellt. Das habe die Geschäftsführung "nach reiflicher Überlegung und schweren Herzens entschieden", heißt es in einer Meldung des Klubs.
Zunächst übernehmen Sportchef Günther Gorenzel und Co-Trainer Stefan Reisinger, früher Teamchef beim KFC Uerdingen, die Leitung der Mannschaft - "bis auf Grundlage der wirtschaftlichen Möglichkeiten während der laufenden Spielzeit eine dauerhafte Lösung auf der Cheftrainerposition präsentiert werden kann", so die Münchener.
1860 war mit dem klaren Ziel vom Aufstieg in die Saison gegangen, hatte nach einem guten Start aber den Faden verloren. Nur eine der letzten sieben Partien konnten die Löwen gewinnen.
"Wir haben die Gesamtentwicklung intensiv analysiert und diskutiert. Trotz vieler Gespräche und gemeinsamer Aufarbeitung von Problemfeldern hat sich die gewünschte Entwicklung der Mannschaft nicht eingestellt und Muster, die bereits vor der zweimonatigen Winterpause zu erkennen waren, treten immer wieder zum Vorschein", erklärte Gorenzel.
Aktuell steht der Klub auf dem sechsten Tabellenplatz. Der Rückstand auf den Relegationsrang beträgt drei Punkte, der direkte Aufstiegsplatz zwei liegt sieben Zähler entfernt. "Wir sehen nicht nur unsere Saisonziele akut in Gefahr und sehen uns daher gezwungen zu handeln."
Köllner war im November 2019 zu 1860 gekommen. Nach 133 Pflichtspielen steht ein Schnitt von 1,73 Punkten pro Partie für den 53-Jährigen zu Buche. "Michael Köllner hat die Aufgabe als Cheftrainer in einer schwierigen Phase für den TSV 1860 München übernommen, wurde binnen kürzester Zeit zum Sympathieträger, trug maßgeblich zur Ruhe im Umfeld bei und hat tiefe Spuren hinterlassen."